Angebote des Landesheimatbundes
Arbeitsstelle Niederdeutsch
Die Arbeitsstelle Niederdeutsch ist eine Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt. In der Arbeitsstelle sind die Aktivitäten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt für die Erforschung und Pflege der niederdeutschen Regionalsprache gebündelt.
Die Tätigkeit der Arbeitsstelle Niederdeutsch beim Landesheimatbund vollzieht sich im Wesentlichen in den Bereichen Erforschung und Pflege der niederdeutschen Sprache sowie Untersuchungen und Serviceleistungen zu namenkundlichen Themen. Die Servicestelle kooperiert eng mit dem Institut für Germanistik, Lehrbereich Sprachwissenschaft, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Beide Institutionen unterhalten gemeinsam die Arbeitsstelle Niederdeutsch. Insbesondere fühlt sich die Servicestelle der Förderung des Niederdeutschen im schulischen Bereich verpflichtet, was sich in Fortbildungsangeboten und der Erarbeitung von Lehrmaterialien ausdrückt. Einen Schwerpunkt im schulischen Bereich bildet das „Plattdeutsche Landeslesefest für Schülerinnen und Schüler“, das vom Ostdeutschen Sparkassenverband und den Sparkassen des Landes finanziell getragen wird.
Das aktuelle Projekt „Niederdeutsch in der Schule“ fördert die Vernetzung von Plattsprecherinnen und Plattsprechern und Schule. Die Bedeutung dieses Arbeitsfeldes findet u. a. Bestätigung in gesetzlichen Festlegungen durch die Europäische Union in der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, zu denen das Niederdeutsche zählt. Die Pflege und die Förderung des Gebrauchs der niederdeutschen Sprache in Sachsen-Anhalt ist ein ausdrücklicher Bestandteil der Landeskulturpolitik. Dieser Tatsache Rechnung tragend wurde 2002 die Arbeitsgruppe „Niederdeutsch“ am Kultusministerium (heute: Staatskanzlei/Ministerium für Kultur) gegründet, der auch die Mitglieder der Arbeitsstelle angehören. Die Arbeitsgruppe soll die Förderung der niederdeutschen Sprache erleichtern und diesbezügliche Aktivitäten unterstützen
Inhaltliche Schwerpunkte
• Regionale Sprachgeschichte, insbesondere Geschichte der nieder- und mitteldeutschen Sprachlandschaften Sachsen-Anhalts
• aktueller Gebrauch und Status der niederdeutschen Sprache in Sachsen-Anhalt, insbesondere Erfassung der Einstellungen zur Regionalsprache Niederdeutsch sowie der aktuellen Diskurse zum Niederdeutschen
• Sichtbarmachung der niederdeutschen Sprache in Sachsen-Anhalt, z. B. Unterstützung von Kommunen und Vereinen bei der Antragstellung zum Führen einer niederdeutschen Ortsbezeichnung (niederdeutsches Ortseingangsschild)
• Vertretung der sprachpolitischen Interessen der niederdeutschen Sprechergruppe in Sachsen-Anhalt
• Vernetzung mit den Plattsprecher*innen in anderen Bundesländern, insbesondere im Bundesraat för Nedderdüütsch,
• Forschung und Dienstleistungen zur regionalen Namenkunde (Personen- und Örtlichkeitsnamen, insbesondere Familien- und Flurnamen)
• Weiterbildungsangebote zu den genannten Themen, insbesondere Angebote für den schulischen Bereich
• Angebote für schulische Projekte zu den genannten Themen, insbesondere im Bereich Niederdeutsch und Personennamen
• Erarbeitung von Materialien für den Erwerb des Niederdeutschen und die Begegnung mit dem Niederdeutschen im Kita- und Grundschulbereich („Plattdüütschbüdel“)
• Unterstützung von Veranstaltungen zur Pflege der niederdeutschen Sprache und mitteldeutschen Mundarten
• Begleitung des Monitoringprozesses zur Umsetzung der Landesverpflichtungen entsprechend der Europäischen Sprachencharta
Hintergrund
Die Arbeitsstelle Niederdeutsch wurde 1990 von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Sprachgeschichte am Institut für Germanistik der damaligen PH Magdeburg, aus der die Fakultät der Humanwissenschaften (FHW) der heutigen Otto-von-Guericke-Universität hervorging, als Forschungsgruppe gegründet. Seit 1997 besteht die Arbeitsstelle als Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität und dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.
Den Forschungsgegenstand und das Arbeitsfeld bildet die niederdeutsche Sprache in Sachsen-Anhalt in historischer und aktueller Perspektive. Die Tätigkeit der Arbeitsstelle vollzieht sich im Wesentlichen in vier Bereichen: Forschung, Aufbau eines Dialektarchivs und Pflege der niederdeutschen Sprache sowie Aufbau einer namenkundlichen Sammlung. Insbesondere fühlt die Arbeitsstelle sich der Förderung des Niederdeutschen im schulischen Bereich verpflichtet, was sich in Fortbildungsangeboten und der Erarbeitung von Lehrmaterialien ausdrückt. Einen Schwerpunkt im schulischen Bereich bildet der Wettbewerb „Schülerinnen und Schüler lesen PLATT“, der vom Ostdeutschen Sparkassenverband finanziell getragen wird.
Die Bedeutung dieses Arbeitsfeldes fand u.a. Bestätigung in der Verabschiedung gesetzlicher Festlegungen durch die Europäische Union, als sie in der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, zu denen das Niederdeutsche zählt, Maßnahmen fixierte, die von den Mitgliedsstaaten durchzuführen sind und über deren Realisierung Bericht zu erstatten ist. Die Pflege und die Förderung des Gebrauchs der niederdeutschen Sprache in Sachsen-Anhalt ist ein ausdrücklicher Bestandteil der Landeskulturpolitik. Dieser Tatsache Rechnung tragend wurde 2002 die Arbeitsgruppe „Niederdeutsch“ am Kultusministerium unter Vorsitz des Kultusministers gegründet, in der auch die Arbeitsstelle mitwirkt. Die Arbeitsgruppe, die heute in der Staatskanzlei / Ministerium für Kultur angesiedelt ist, soll die Förderung der niederdeutschen Sprache erleichtern und diesbezügliche Aktivitäten unterstützen. Der Bereich „Plattdeutsch in der Schule“ bildet dabei einen Tätigkeitsschwerpunkt.